Mut kann weh tun. Mut bedeutet sich von der Zuschauerbank zu erheben und etwas aktiv bewegen zu wollen. Da kann man sich schon mal blaue Flecke holen. Wer mutig ist, übernimmt Verantwortung - für sich selbst, für ein Thema für das er brennt, für sein Leben. In einer Gesellschaft in der Konformismus belohnt wird, sind die Mutigen die Rebellen, die Störenfriede. Sie müssen einen starken Willen haben und Gegenwind aushalten. Aber ohne die Mutigen, die die herrschende Ordnung in Frage stellen, gäbe es keine Innovation und keine Entwicklung - weder persönlicher noch unternehmerischer Art.
Es war längere Zeit ruhig hier auf dem Blog aber das liegt nur daran, das ich erstmal Anlauf nehmen musste, um nun voll durchzustarten. Es erwarten euch also eine ganze Menge Neuigkeiten. Mit Blick auf das neue Jahr und auf eine neue Dekade, habe ich mich für den Auftakt in der Reihe neuer Beiträge für ein Thema entschieden, dass sehr eng mit meiner persönlichen Entwicklung verknüpft ist - Mut.
Wer immer das tut, was er schon kann, bleibt immer der, der er schon ist.
Mut hat mich geprägt und mich immer nach vorne gebracht, ohne Mut, Leidenschaft und Begeisterung wäre ich heute nicht da wo ich bin. Mut bedeutet für mich, unsicher zu sein und es trotzdem zu tun, auch wenn ich vielleicht Angst habe oder die Konsequenzen fürchte.
Es erfordert Mut als Frau Karriere zu machen, eine Führungsposition anzunehmen und auszufüllen, die eigene Meinung durchzusetzen, unbequeme Entscheidungen zu treffen und Rückrad zu beweisen, insbesondere in reinen Männerrunden. Man muss den Mut haben immer man selbst zu sein, muss mit Niederlagen umgehen können und versuchen diese nicht persönlich zu nehmen. Klingt tough? Ist es. Aber was wäre das Leben ohne Mut? Nichts - denn Sicherheit ist in meinen Augen eine Illusion, die wir versuchen mit Planung und Kontrolle aufrecht zu erhalten.
Es war ein mutiger Schritt Ende 2019 meine Position als Mitglied der Geschäftsführung aufzugeben und das Unternehmen zu verlassen - wahrscheinlich der Mutigste den ich jemals gewagt habe. Ohne Netz und doppelten Boden, und bewusst ohne Folgejob. Sicherlich nicht leichtfertig entschieden, von langer Hand geplant und finanziell gesichert. Aber es viel mir nicht leicht ein Unternehmen, dass ich selbst mit aufgebaut hatte, eine Position und eine Partnerschaft, die funktionierte, aufzugeben und ins Ungewisse zu gehen.
Aber ich wollte den neuen Lebensabschnitt. Ich wollte meine Komfortzone verlassen und ich wollte daran wachsen. Und, ich wollte auch eine Entwicklung für das Unternehmen. Denn mit meinem Weggang kam eine unaufhaltsame Welle des Hinterfragens, Neudenkens und Experimentierens in Gang, die einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens leistet. Win-win-Situation.
Manchmal erschreckt mich meine eigene Courage - denn hier stehe ich nun und alles ist so gekommen wie ich wollte. Ich versuche loszulassen, meine Beschäftigungsrate von 150 Prozent auf ein Normalmaß zu bekommen, ohne regelmäßiges Einkommen trotzdem finanziell unabhängig zu bleiben und nicht allzu große Zukunftsangst zu haben. Angst? Ja! Mut ist nicht gleichzusetzen mit der Abwesenheit von Angst, im Gegenteil. Mut heißt Angst überwinden und auch mal ein Risiko eingehen. Mit Familie und Kind muss jedes Risiko natürlich gut kalkuliert sein, da ich ja nicht nur für mich allein verantwortlich bin. Aber für mich hat es sich jetzt schon gelohnt! Ich fühle mich lebendiger als je zuvor, und stark, gerüstet für die Zukunft, die auf mich wartet.
Wenn ihr wissen wollt wie es bei mir weitergeht, stay tuned.. Hier auf dem Blog werde ich euch berichten!
Schreibt mir doch, wie ihr mit dem Thema Mut umgeht, welche mutigen Entscheidungen ihr schon treffen musstet und wann sie sich besonders für euch gelohnt haben. Ich freue mich auf eure Erfahrungsberichte!
Wer mehr zum Thema lesen will schaut am besten Mal in den aktuellen Harvard Business Manager
(es gibt auch einige Artikel kostenlos online zum Beispiel hier)
oder ihr blättert mal in diesem Buch "Lob des Risikos: Ein Plädoyer für das Ungewisse" von Anne Dufourmantelle.
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