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AutorenbildKatja Rösener

Warum dich Multitasking im Job nicht produktiver macht

Aktualisiert: 11. Juli 2021

Multitasking ist im Arbeitskontext meistens unerlässlich, denn oft bekommt man vom Chef ja mehrere Aufgaben gleichzeitig auf dem Tisch, die auch parallel zu einem Ergebnis führen sollen. Frauen, insbesondere Müttern, wird ja nachgesagt sie seien Meister in der Ausführung zweier oder mehrerer, völlig unabhängiger Aufgaben zur selben Zeit oder abwechselnd in kurzen Zeitabschnitten - Multitasking par excellence. Unternehmer, die das erkannt haben, profitieren daher total von der Produktivität und Effizienz in Teilzeit arbeitender Mütter. Sie schaffen in kürzerer Zeit oft mehr als manche Vollzeitkraft, leider oft zu Lasten der eigenen Gesundheit. (Wer mehr darüber lesen will, schaut mal in den Blogbeitrag zum 1. Corona-Lockdown)


Erst vor kurzem hat mich jemand* gefragt wie ich alle meine To Do's unter einen Hut bekomme: Ich habe mich gerade selbständig gemacht (Hallo Buchhaltung!), habe den ersten großen Kunden (für den ich fast Vollzeit tätig bin), betreibe einen Blog und diverse Social Media-Kanäle (Content Production!), bin Mit-Begründerin einer Fraueninitiative, habe ein fünfjähriges Kind, einen Mann, treibe wahnsinnig gerne Sport und fange demnächst eine Ausbildung zum Business Coach an. Ach ja und nebenbei renoviere ich noch eine Wohnung.


Multitasking wurde mir auch nicht in die Wiege gelegt, aber man könnte sagen, im Laufe meines Lebens konnte ich diese Fähigkeit nahezu perfektionieren. Denn Agenturen leben quasi davon, dass ihre Mitarbeiter auf möglichst vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen: Egal ob Werbe-, Event- oder PR-Agentur, Kerngeschäft ist immer die Betreuung verschiedener Kunden aus verschiedenen Branchen in verschiedenen Projekten. Je mehr Kunden du parallel betreuen und zufrieden stellen kannst, umso wertvoller bist du für das Unternehmen. Aber irgendwann kommst du immer an den Punkt, wo du dich fragst, bekomme ich das überhaupt noch organisiert? Noch einen Kunden mehr oder noch eine Aufgabe obendrauf? Die Antwort war und ist immer noch sehr oft nein.


Der Unterschied zu früher ist: Heute kann ich mit einer gewissen Unvollkommenheit meiner Projekte leben.

Aber genau diese Unvollkommenheit ist auch der Grund, warum Multitasking dich nicht wirklich produktiver macht. Du schaffst zwar mehr Aufgaben in kurzer Zeit, aber kratzt immer nur an der Oberfläche, kannst nie richtig in die Tiefe eines Projektes gehen. In der Agenturszene gibt es dafür einen Begriff: etwas quick and dirty machen. Und das tust du dann... erledigst viele Aufgaben gleichzeitig und schaffst mehr Ergebnisse in kurzer Zeit und nimmst in Kauf, dass nicht jedes Ergebnis zu 100 Prozent deinen Ansprüchen gerecht wird. Adieu, Perfektionismus! Und weißt du was - das ist okay.


Wir müssen nicht immer perfekt sein, im Gegenteil. Unser Gehirn schüttet Adrenalin und Stresshormone aus, wenn wir vor scheinbar unlösbaren Aufgaben oder Überforderung stehen. Wir sind weniger kreativ, mental total durcheinander und wenn es ganz schlecht läuft, leiden unsere Gesundheit und zwischenmenschlichen Beziehungen darunter, soviele Aufgaben wie möglich in einen Timeslot zu packen.


Daher müssen wir Grenzen setzen. Und die sind bei jedem ganz individuell. Wir können jederzeit nein sagen oder um Hilfe bitten, wenn es zuviel wird - und trotzdem pünktlich Feierabend machen. Bitte ohne schlechtes Gewissen!


Welche Tipps hast du, um dem Drang zum Multitasking zu widerstehen? Challenge dich selbst in dem du dich mal 10 Minuten nur auf die Aufgabe konzentrierst, die vor dir liegt, und nur darauf!





*Diesen Beitrag habe ich für Rossi geschrieben. Mein neuer Mentee. Eine wahnsinnig gut organisierte Frau, die Multitasking im Schlaf kann und trotzdem nicht alles schafft, was sie sich wünscht. I feel you!

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