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AutorenbildKatja Rösener

Mein Jahresrückblick 2020

Aktualisiert: 11. Juli 2021

*Anm. d. Red.: Habe gerade noch mal den Text gelesen - klingt schon leicht deprimiert. Aber ich ändere ihn nicht hin zu mehr Leichtigkeit, Frohsinn und Motivation. Denn so war es irgendwie mein 2020 - leicht deprimiert. Trotzdem kann ich sagen, zum Ende zu - im Jahr und im Text, ist er wieder da, mein immer währender Optimismus. Also auf in ein Neues! Und viel Spaß beim Lesen!



Mein Jahr startete wie es geendet hatte, mit einer Menge Arbeit. Meinen alten Job wollte ich eigentlich bis Dezember des Jahres erledigt haben, aber leider blieb es nur bei wollen und ich war fast den ganzen Januar noch damit beschäftigt alles zu einem guten Abschluss zu bringen. Im Februar machte ich eine Weiterbildung zum Thema Digitalisierung und rüstete mich mit neuer Technik im Homeoffice aus. Startklar für neue Möglichkeiten wurde ich, schon beim Anlauf nehmen, ausgebremst.


Frühjahr


Anfang März gönnte ich mir noch ein Wochenende mit Freunden auf Mallorca. Was soll ich sagen, wir waren so ungefähr die Letzten, die wieder nach Deutschland einreisen durften, bevor die Grenzen aufgrund der Pandemie dicht gemacht wurden. Von da an war mein Mann im Krisenmodus (Stichwort Systemrelevanz) und ich von jetzt auf gleich in der Rolle der Hausfrau und Mutter wie in den 50er Jahren (wo ist der *Augen Roll Smiley).


Während ich mich - zu radikaler Entschleunigung gezwungen - versuchte dem Tempo meines Sohnes anzupassen, war meine Schwester die erste Thüringerin, die an Covid-19 erkrankte. Eingeschleppt aus Österreich und nicht ohne Stigmatisierung in der Thüringer Allgemeinen Zeitung (*Augen Roll Smiley). Lange Zeit konnte ich deshalb meine Familie nicht sehen und neue Medien konnten bis dahin gekannte Nähe nur teilweise ersetzen. Naja, ihr kennt das..


Sommer


Im Mai ging unser Vierjähriger wieder in die Kita und ich konnte mich endlich wieder mit meiner beruflichen Zukunft beschäftigen. Corona hatte mich mit meiner geplanten Selbständigkeit verunsichert, so dass ich mich aufgrund von Zukunftssorgen und Existenzängsten entschied eine Einladung zum Vorstellungsgespräch als Pressesprecherin in einem ziemlich konservativen Laden anzunehmen.


Schon im Gespräch merkte ich, das ist es nicht...


Also setzte ich mich auf den Hosenboden, schrieb einen verdammten Businessplan und ging am Ende das Risiko ein. Am 6. August 2020 machte ich mich selbständig - mitten im Jahr der Corona-Pandemie.


Herbst


Ich konzentrierte mich erstmal auf das was ich kann und schon während meiner Angestelltentätigkeit gemacht hatte. Seit September habe ich einen ersten Kunden. Es ist komisch zu wissen, das ich nun für mein Sicherheitsnetz (Rente, Krankenkasse, etc.) selbst verantwortlich bin. Ich beschäftige mich mit Themen wie Buchhaltung, Förderanträgen, Akquise und bilde mich weiter zu Webseiten-Gestaltung und Reichweitenaufbau - das sind echte Herausforderungen!


Parallel treibe ich meine ehrenamtliche Tätigkeit voran, helfe Frauen sich zu vernetzen und ihre Karrieren zu planen und umzusetzen. Ich bin Mentorin für einige junge Talente hier in Leipzig und das macht richtig Spaß! Ich habe tolle inspirierende Menschen kennengelernt, die meine Visionen über neues Arbeiten teilen und das bestätigt mich jeden Tag auf meinem Weg.


Winter


Es geht irgendwie, und auch wenn es oft schwer und die Zeit knapp ist, und ich an diesem Jahresende mehr als erschöpft bin, weiß ich, ich hab's richtig gemacht. 2020 hat mir gezeigt, dass ich Resilienz (d.h. psychische Widerstandskraft) in einem Ausmaß besitze, von dem ich bisher nichts wusste. Es hat mich gezwungen mein Leben zu reflektieren, meine Komfortzone zu verlassen und über mich hinauszuwachsen, und diese Pandemie-Krise als Anlass für persönliche Entwicklung und aktive Lebensgestaltung zu nutzen, und darauf bin ich stolz!


*Anm. d. Red.: Im neuen Jahr wäre etwas mehr Komfortzone zu haben, aber nicht das Schlechteste. ;-)

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